Benjamin Franklin
* 17.01.1706 in Boston, Massachusetts † 17. April 1790 in Philadelphia, Pennsylvania
Ein universeller Geist und unerschrockener Self-Made-Typ, der seiner Zeit voraus war. Sein Streben nach Wissen und Freiheit leitete seinen Lebensweg ebenso wie seine vielfältigen Tätigkeiten in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Benjamin Franklin trug zur Gründung der University of Pennsylvania bei, setzte sich für mehr Sicherheit durch Straßenbeleuchtung ein, war Postmeister, Verleger, Drucker und erfand den Blitzableiter. Er unterstützte die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung in Amerika und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wie auch die US-Verfassung tragen seine Signatur.
Geboren am 17. Januar 1706 in der Milk Street, Boston, als 8. von 10 Kindern der zweiten Ehe des Seifensieders Josiah Franklin und dessen Frau Abiah Folger. Insgesamt hatte Benjamin 16 Geschwister. Alle Kinder mussten schon im jungen Alter im elterlichen Geschäft mithelfen. Vielleicht war er deshalb kein guter Schüler und beschäftigte sich lieber mit anderen Themen als mit den schulischen Hausaufgaben. Später holte er mit viel Fleiß und Energie in einem Selbststudium den versäumten Unterrichtsstoff nach.
Franklin, der nur zwei Jahre die Schule besuchte, hatte gelernt, sich selbst zu helfen – und die richtigen Leute zu fragen. Im Fall der rätselhaft unterschiedlich langen Atlantiküberquerungen wandte er sich an seinen Cousin Timothy Folger, Kapitän eines Handelsschiffs. Als stellvertretender Generalpostmeister der amerikanischen Kolonien hatte Franklin festgestellt, dass Briefe aus England nach Amerika zwei Wochen länger auf dem Schiffsweg über den Atlantik unterwegs waren als Antworten darauf. Er war der erste, der den Golfstrom als einen „Fluss im Ozean“ beschrieb und kartografierte (1775). Er setzte sich dafür ein, diese Route gezielt zu nutzen, um die Postzustellung von Amerika nach Europa zu beschleunigen.
Benjamin Franklin war ein vielseitig interessierter und engagierter Mensch. Nicht nur wissenschaftliche Themen, sondern auch politische Entwicklungen in seiner Heimatstadt Boston wurden von ihm bearbeitet. Mit 17 Jahren verließ er zunächst seine Heimatstadt, um allein nach Philadelphia zu ziehen. Er landete stattdessen jedoch in London und beendete dort seine Lehre als Drucker. Mit Anfang 20 kehrte er nach Philadelphia zurück. Nach nur zwei weiteren Jahren gründete er dort eine eigene Druckerei und erhielt im Jahr darauf die Rechte für die Zeitung „Pennsylvania-Gazette“. Seine nächste geschäftliche Aktion war die Gründung einer Leihbücherei. 1736 gründete er die erste Feuerversicherungsgesellschaft. Mit 31 Jahren wurde er Oberpostmeister.
Mit 41 Jahren schrieb er das erste Mal über seine Elektrizitätsexperimente. Zur selben Zeit gründete er noch die erste Bürgerwehr. 1748 verkaufte er seine Druckerei. Sein Buch „Experimente und Beobachtungen der Elektrizität“ wurde 1751 in London veröffentlicht. Den Blitzableiter erfand er ein Jahr darauf. In seinen 50ern betrat Franklin auch das politische Parkett und er vertrat mehrere Jahre als Repräsentant die Pennsylvania-Versammlung. So war er es, der während eines Treffens in London die Zusammenschließung der Staaten in Nordamerika vorschlug.
1776, als 70 jähriger, verfasste und unterschrieb er die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mit Thomas Jefferson. In den Folgejahren verhandelte er Bündnisse mit europäischen Ländern.
Quellen:
- Ernst-Christian Demisch (1995): Benjamin Franklin. Von einem, der auszog, die Welt zu verändern. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart.
- https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/nawi.inst.251/Didactics/Geschichte_der_Elektrochemie/mittel/franklin.html
- https://www.tagesspiegel.de/wissen/heute-vor-248-jahren-benjamin-franklin-kartiert-den-golfstrom-9732155.html
- https://www.stern.de/gesellschaft/benjamin-franklin--er-entwirft-blitzableiter--kartiert-den-golfstrom---und-hebt-die-usa-aus-der-taufe-9470600.html
- https://www.mare.de/stromzahler-content-2413
- https://www.usa-info.net/usa-wiki/benjamin-franklin/
- https://klexikon.zum.de/wiki/Benjamin_Franklin
Ike Holtmann